Die spirituelle Ebene
Hier kommt Teil 3 meiner Zusammenfassung der Bedeutung große Arkana des Tarot. Diese Geschichte hat mir in meinem Kurs meine Dozentin erklärt, sodass ich mir die einzelnen Bedeutungen besser merken kann.
Die spirituelle Ebene
Der Narr hat mittlerweile die materielle Ebene und die mentale Ebene des Lebens verstanden und unsere Welt verlassen, um die spirituelle Ebene zu erfahren und mit dem Göttlichen zu kommunizieren.
Der Teufel
Der Teufel lehrt uns, der Dunkelheit in uns selbst zu begegnen. Diese Karte fordert uns auf, unsere schlimmsten Ängste, Zweifel und dunklen Gedanken zu untersuchen und zu überwinden. Wir können uns nicht wirklich von den Schatten befreien, bis wir es selbst probieren und das Licht in uns wählen.
Nachdem ihr euch ein wenig ausgeruht habt, lauft ihr los um diese neue Welt zu entdecken, in der ihr gelandet seid. Plötzlich verändert sich die Energie des Ortes. Es wurde immer dunkler bis ihr in vollkommenem Schwarz wandert. Du nimmst die Hand deiner Geliebten. “Ich spüre eine dunkle Energie im Herzen dieses Ortes, etwas sehr Schlechtes… ich glaube es kommt Unheil auf uns zu”, sagt sie. Ihr wollt nur noch weg, sucht einen Ausweg, aber ihr seid orientierungslos in diesem Dunkel und du spürst die dunkle Energie immer näher kommen.
“Es gibt keinen Ausweg, kleiner Reisender. Wenn du weiter gehen willst, musst du durch mein Reich gehen”, sagt eine bedrohliche Stimme. “Hör auf damit! Zeig dich!” Du warst dir nicht sicher, ob du dieses Ding bekämpfen konntest, aber du musstest es versuchen. Du hörst ein dämonisches Lachen und in der Dunkelheit erscheint ein riesiges Tier mit Ziegenkopf das auf einem Steinsockel sitzt. Eine Hand war angehoben und die andere hielt eine brennende Fackel, die nach unten zeigt. Du schreist erschrocken auf: “Der Teufel!”
“Das ist nur einer meiner vielen Namen. Willst du nicht mit mir kommen. Ich kann dir alle Freuden der Welt anbieten.” Er winkte mit der Hand und zwei Gestalten erschienen, an seine Säule gekettet. Ein nackter Mann und eine Frau, Ebenbilder von dir und deiner Geliebten. “Was soll das?” Der Teufel kommt auf dich zu. Du willst rennen, aber du bist wie angewurzelt. “Ihr zwei würdet meine Sammlung gut ergänzen. Lass mich dir zeigen, was ich anbieten kann.” Du fühlst wie er die Schichten deiner Seele durchleuchtet und fällst auf die Knie.
Vor deinem inneren Auge siehst du dich als Kaiser der Welt. Mit einer Armee von Dämonen bist du in die materielle Welt zurückgekehrt und hast die Welt beansprucht. Die Menschen haben dich angebetet und baten dich, sie auf ihrer Reise zu führen. Du hast die Loyalen belohnt und den Widerstand hingerichtet. Die Szene verschiebt sich wieder und du bist zurück. “Das will ich nicht”, sagst du und schaust weg, denn du kannst seinen Blick nicht ertragen. Der Teufel lacht: “Lüg mich nicht an, Reisender, denn ich kenne deine tiefsten Wünsche, deine Begierde. Du willst nichts weiter als auf deiner Reise erfolgreich zu sein. Ich biete dir die Mittel dazu.”
In diesem Moment denkst du an all die wunderbaren Menschen, die du getroffen hast und die dich auf dem Weg unterrichtet haben. Du denkst an deine Geliebte und die reine Verbindung zwischen euch. Du denkst an den Engel der Mäßigkeit und das überwältigende Gefühl des Friedens, das du gefühlt hast. Langsam spürst du, wie sich die Dunkelheit hebt und du dich wieder bewegen kannst. Mit einer Kraft, die du vergessen hattest, stehst du auf. “Nein! Nicht so!”, sagst du trotzig. “Du kannst mich nicht täuschen. Plötzlich ist der Teufel verschwunden und du bist wieder auf der Straße, ohne dass eine Spur von Dunkelheit zurück geblieben ist. Du kennst deine Versuchung, deine Laster und diesen widerstanden zu haben und deine inneren Dämonenbekämpft zu haben macht dich stärker.
Der Turm
Der Turm lehrt uns, dass wir manchmal die Grenzstrukturen abreißen müssen, die wir für uns selbst aufgebaut haben, um vorwärts zu kommen und sie besser, stärker und weiser wieder aufzubauen.
Ihr lauft einen steilen Berg hinauf, Schneeflocke hüpft fröhlich voraus. Die Energie war wieder leicht und die Luft roch frisch. Was würden dir die höheren Mächte als nächstes in den Weg stellen. Was auch immer es war, du hattest keine Angst mehr. Plötzlich bellt Schneeflocke und auf dem Gipfel seht ihr eine große Gestalt in lila Robe stehen, die die Hände zum Himmel hebt. Dunkle Wolken sammeln sich und der Wind wird stärker.
In seinen Händen siehst du einen Blitz und er zielt auf etwas. Du gehst näher heran und siehst durch die Gewitterwolken unten im Tal eine Stadt mit einem riesigen Turm mit goldener Kuppel. Und du siehst wie diese Gestalt ihre Blitze mit voller Kraft auf den Turm schleudert. Der Blitz trifft die goldene Kuppel, du hörst Schreie und schnappst nach Luft. “Hör auf!” schreist du in den Wind. “Spinnst du?”, ruft deine Geliebte dir zu, “Bleib weg, das ist nicht unser Kampf!”
Doch du ignorierst sie und rennst auf die Gestalt zu: “Was tust du? Warum verletzt du all diese Menschen?” “Ich habe dich schon erwartet, Reisender! Ich bin die Zerstörung, die notwendig ist, bevor Neues entstehen kann. Diese Stadt besteht seit vielen Jahrhunderten und dieser Turm, einst ein Leuchtfeuer der Hoffnung, ist jetzt ein selbstauferlegtes Gefängnis.” Du siehst ihn skeptisch an. “Ich hatte mir schon gedacht, dass du mir nicht glauben wirst.”, spricht die Gestalt weiter, “Lass es mich dir zeigen”. Plötzlich bist du im Turm.
Du bist nicht mehr du, sondern im Körper der Königin dieses Ortes, kennst ihre Lebensgeschichte. Ihre Vorfahren hatten diesen Ort gebaut, der ein neues Zuhause für ihre Leute sein sollte. Mit der Zeit wurde der Turm größer und extravaganter. Die Bewohner fühlten sich sicher und konnten gedeihen. Dies waren die Geschichten, die ihr erzählt wurden, als sie aufwuchs. Aber jetzt? Sie war sich nicht so sicher. Es gab Risse in der Wand und niemand hat diesen Ort je verlassen. Sie sehnte sich danach zu sehen, was sich außerhalb dieser Mauern befand, hatte aber nie die Chance, sondern musste die Arbeit ihrer längst verstorbenen Vorfahren fortsetzen. Sie sehnte sich nach Veränderung und einem Neuanfang, hing aber in den alten Traditionen fest. Sie wusste nicht, was sie fühlte, als ein Blitz den Turm traf, wusste nur dass sie raus mussten.
Ein weiterer Blitz traf und sie schrie. Der Turm zitterte und ein paar Seelen fielen zu Boden. “Alle raus hier!”, rief sie und führte ihre Leute die Treppe hinunter. Ein paar Minuten später sehen alle zu wie ihre Stadt zu Boden fällt. Irgendwie fühlte es sich seltsam kathartisch an, diesen Turm fallen zu sehen. Ohne es jemals zu merken, hatte sie ihn zu ihrem Gefängnis werden lassen. Sie wusste nicht, was sie jetzt tun würde, aber sie würde die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Die Szene verschwand und du warst wieder du, zurück in deinem eigenen Körper.
“Verstehst du jetzt, Reisender? Ich komme vielleicht nicht oft, aber wenn ich es tue, zerstöre ich alles, was nicht dient. Es wird nicht angenehm sein. Es wird schmerzhaft sein. Aber meine Arbeit ist notwendig.” Du hast die Gedanken und Erinnerungen der Königin dieses Ortes verarbeitet und mit den Worten des Zerstörers verglichen. Dir ist klar dass er Recht hat. “Ja, ich verstehe”, sagst du. “Vielen Dank!”
Der Stern
Der Stern lehrt uns, dass es immer Hoffnung gibt, egal in welcher Situation wir uns befinden. Wir sind immer mit den Sternen und mit der Erde verbunden, auch wenn es sich nicht so anfühlt. Diese Karte fordert uns auf, Glauben zu haben, optimistisch zu sein und uns in seinem Licht zu heilen.
Ihr verlasst das Gebirge und kommt in ein Tal. Nach dem Teufel und dem Turm fühlst du dich emotional erschöpf und sehnst dich nach dem Ende dieser Reise, nach Ruhe und Vollendung, die du schon so lange suchst. Deine Geliebte spürt wie es dir geht: “Das Schlimmste liegt hinter uns”, sagt sie und drückt deine Hand.
Langsam kommt ihr ins offene Land und seht einen Himmel voller Sterne und ein Stern strahlt besonders groß und in hellem Gelb am Himmel. In der Mitte des Ortes seht ihr eine nackte Frau, die neben einem Wasserlauf kniet und zwei Krüge voller Wasser in den Händen hält. Den einen Krug gießt sie über dem Wasser aus, den anderen auf das Land. Im Hintergrund steht ein Vogel auf einem Baum. Die Frau, der Vogel, das Wasser, alles schien im Licht der Sterne zu leuchten und du spürtest einen tiefen Frieden. Das war die ruhige Gelassenheit, einen inneren Trost, von dem du gar nicht wusstest, dass du es brauchtest.
“Ich spüre, dass du und deine Gruppe Heilung braucht, Reisender. Ihr habt viele Herausforderungen gemeistert, um hierher zu kommen. Komm, bade im Wasser der Heilung”, sagte die Frau mit einer beruhigenden Stimme. Ihr zieht euch aus und watet ins Wasser. Sobald das heilende Wasser deine Haut berührt, spürst du wie alle deine Sorgen dahinschmelzen und seufzt erleichtert auf. Du spürst den Schutz und den Segen der Sterne für deine Reise.
“Es gibt immer Hoffnung, Reisender, verliere sie nie!” Du spürst, wie ihre Worte deine Stimmung heben. “Wer bist du?” fragst du verwundert. “Ich bin die Dame der Sterne. Ich bin der Hüter des Wassers der Heilung und ich bringe verlorenen Reisenden wie dir Hoffnung, Heilung und Erneuerung“, sagt sie. “Danke für dieses Geschenk, du weißt nicht, wie sehr ich es brauchte”, sagst du mit Tränen in den Augen. Sie neigt als Antwort den Kopf. “Du bist aus Sternenstaub, Reisender. Ich habe dir einfach dein Licht, die Verbindung zu dir selbst, zurückgegeben, die du verloren hattest.”
Du merkst dass sie Recht hat. Du fühlst dich hier im Wasser auf eine Weise mit dem Universum und deiner Spiritualität verbunden, wie du es vorher nicht getan hast und wünscht, du könntest für immer hier bleiben. “Bleib so lange hier, wie du musst”, sagt sie und lächelt sanft.
Der Mond
Die Lehre der Mondkarte ist, dass wir, obwohl der Weg vor uns nicht klar ist, unserer Intuition vertrauen und unseren Instinkten folgen müssen. Sie warnt uns aber auch, dass nichts so ist, wie es scheint. Wir müssen lernen, zwischen unseren eigenen Ängsten und Illusionen und der Realität zu unterscheiden.
Du verabschiedest dich von der Dame der Sterne und verlässt das Wasser der Heilung optimistisch und erfrischt mit neuer Kraft deine Reise fortzusetzen. Es war noch immer Nacht, nur das Licht des Mondes beleuchtete das Land. Der Mond war riesig, viel größer als du ihn auf der Erde jemals gesehen hast. Etwas rief dich und du spürst den starken Drang auf den Mond zuzugehen. “Fühlst du das?” fragst du deine Geliebte, deren Augen auch auf den Mond gerichtet sind. “Mehr als du weißt”, sagt sie geheimnisvoll und schweigt wieder.
Der Mond war das einzige, was an diesem Ort fest blieb. Das Land bewegte sich alle paar Minuten um dich herum. Manchmal siehst du Szenen aus deinem alten Leben, vor deiner Reise, manchmal zeigt es dir Visionen des Teufels und des Turms. Du versuchst diese Visionen zu ignorieren, aber bald verschiebt sich das Land wieder und ihr steht auf einem von einem Bach halbierten Weg. Auf der anderen Seite stehen zwei Türme. Der Mond scheint hell zwischen diesen beiden Türmen. Das musste der Ausweg sein. Hinter dem Bach versperrten ein Hund und ein Wolf den Weg, die beide den Mond anheulten. Schneeflocke fing auch an zu heulen.
Im Wasser siehst du einen Flusskrebs, der auf der anderen Seite an Land krabbelte. Etwas fühlte sich falsch an. Plötzlich wird der Flusskrebs immer größer und verwandelt sich in eine riesige verdrehte Version und als du genauer hinschaust, siehst du, dass die Hunde riesige Warge geworden sind. Du drückst die Augen fest zu und öffnest sie wieder? Es sieht aus als seien die Tiere wieder geschrumpft. Du blinzelst noch einmal. Jetzt sind sie wieder groß und bedrohlich. Okay, einfach atmen. Das ist nicht real, das ist ein Trick! “Was ist das hier für ein Theater?” rufst du in die Nacht.
“Ich bin dein Unterbewusstsein, deine Träume, Illusionen und Fantasien. Ich bringe das Verborgene aus deiner Seele an die Oberfläche”, sagte eine sanfte Stimme. “Zeige dich!”, rufst du immer noch angespannt. “Ich bin schon hier, Reisender, schau auf” Hinauf? In diesem Moment wird dir klar, dass die Stimme vom Mond kommt. “Lass mich vorbei!” sagst du. “Ich bin es nicht, der dich aufhält”, hörst du. “Es ist dein eigenes Unterbewusstsein. Unterdrücke und widersetze dich nicht, Reisender, nur dann wirst du in der Lage sein zu bestehen.” Du holst tief Luft und zwingst dich, dich zu entspannen.
Als du dich ruhig genug fühlst, schaust du die Monster noch einmal an. “Ich habe keine Angst vor euch”, beginnst du. “Ich akzeptiere euch. Ich akzeptiere alles, was in mir ist.” Für einen langen Moment passiert nichts und dann waren sie weg, der Hund, der Wolf, die Krebse und sogar der Bach. Es war, als wären sie von Anfang an nie da gewesen und der Weg vor euch war frei. Ihr setzt den Weg zwischen den beiden Türmen fort und verlasst das Gebiet.
Die Sonne
Die Sonne lehrt uns, Freude in allen Situationen zu finden und erinnert uns an unsere persönliche Kraft. Sie ermutigt uns, unser inneres Licht selbstbewusst erstrahlen zu lassen und unsere Wünsche als bewusste Schöpfer zu manifestieren.
Kaum seid ihr zwischen den Türmen hindurch gegangen, verschiebt sich die Szene erneut. Ihr steht in ein blendendes, warmes, gelbes Licht getaucht in einem hellen, sonnigen Garten voller Sonnenblumen. Ihr müsst die Augen mit den Händen abschirmen, so gleißend hell ist es plötzlich. Du fühlst eine gewisse Leichtigkeit, die vorher nicht da gewesen war. Es fühlte sich so gut an, an diesem Ort des Lichts und des Glücks zu sein, nachdem du so lange durch die Dunkelheit gereist warst. Hier war kein einziger Schatten in Sicht und dein Herz war froh darüber. Schneeflocke rannte aufgeregt herum, sein Schwanz wedelte wild.
Ihr genießt den glücklichen Moment als euch das Lachen eines Kindes in der Ferne ablenkt und dreht euch in die Richtung aus der es kommt. Ein schönes, molliges kleines Kind, das auf einem weißen Pferd reitet und ein rotes Stoffbanner trägt kommt auf euch zu. Seine blonden Locken leuchten wie ein Heiligenschein im Licht der Sonne. “Und wer könntest du sein, Junge?” fragt deine Geliebte mit singender Stimme. “Ich bin die Freude!” rief das Kind aufgeregt und hob die Arme in die Luft. “So scheint es”, sagst du mit einem Lachen.
Das Kind strahlt Vitalität, Energie und Glückseligkeit aus, wie du sie zuvor noch nicht kennengelernt hattest. “Ich spiele Ritter und Maid! Willst du auch spielen?” fragt er unschuldig. Du schnappst mit gespielter Überraschung nach Luft. “Ritter und Maid! Mein Lieblingsspiel!” rufst du. Ihr verbringt die Zeit damit, mit Freude zu spielen, und fühlt euch unbeschwerter als je zuvor.
“Mein Kind hatte seit Jahren keinen Begleiter mehr, außer sein Pferd”, sagte eine laute Stimme. Sie schien vom Himmel zu kommen. Du versuchst aufzuschauen, musst aber den Blick senken. Die Sonne war zu hell. “Vati!” rief das Kind glücklich aus. Die Stimme war die Sonne, wurde dir klar, und Freude war sein Kind. “Es war mir ein Vergnügen”, sagst du mit einem Lächeln. “Du bist die Sonne, nicht wahr?” fügst du hinzu. “Ja, das bin ich. Ich bin Kraft, Energie und Wachstum. Ich bin Licht selbst und ich beleuchte alle Schatten. Die gleiche Kraft, die in mir ist, ist in dir. Bist du bereit, dein eigenes Licht erstrahlen zu lassen, Reisender, und deine Wahrheit anzunehmen?”
“Ja!” sagst du, ohne zu zögern. “Sehr gut”, sagt die Sonne. Eine Tür erscheint plötzlich an der Wand und schwingt weit auf. Es war Zeit, den Garten der Sonne zu verlassen. Sie gingen durch die Tür und durch das Feld der Sonnenblumen dahinter.
Gericht
Das Gericht fordert uns mehr als jede andere Karte auf, uns von dem zu befreien, was uns zurückhält und unsere wahre Berufung anzunehmen. Es ist Zeit, wiedergeboren zu werden, die Haut unseres alten Lebens abzuwerfen und nach einer höheren Wahrheit zu leben.
Hinter dem Garten der Sonne kommt ihr auf eine große offene Ebene. Hier trefft ihr auf eine Gruppe anderer Seelen, die sich versammelt haben und aufgeregt miteinander sprechen. Du tippst den Mann, der euch am nächsten ist auf die Schulter und fragst ihn was denn hier los sei. “Dies ist das Feld des Gerichts und wir warten alle auf den Engel des Aufstiegs”, sagt er. Bevor du ihm weitere Fragen stellen kannst, teilen sich die Wolken. Zuerst hörst du die Trompete, ein Ruf, der durch deine Knochen hallt und immer lauter wird. Dann erschien der Engel des Aufstiegs, in den Wolken schwebend. Die Flügel des Engels schienen den halben Himmel zu bedecken.
Der Engel hielt eine lange goldene Trompete mit einer weißen Flagge mit rotem Kreuz. Er brachte die Trompete an die Lippen und sie ertönte erneut. Neben dem Engel begannen die Wolken zu kreisen und bildeten einen langen Durchgang, der in einem hellen weißen Licht endete. Die versammelten Seelen freuten sich über das Geräusch und hoben die Arme in die Luft. Einer nach dem anderen entmaterialisierten sie sich und schwebten ins Licht, verschwanden aus deinem Blickfeld. Schon bald warst du der einzige, der noch übrig war. Sogar deine Geliebte und Schneeflocke waren bereits ins Licht geschwebt.
Der Engel bläst erneut seine Trompete und du spürst, wie dein Körper anfängt zu vibrieren. “Was ist das? Was passiert mit mir?” rufst du. “Du verwandelst dich, Reisender. Du wachst jetzt auf und es gibt kein Zurück mehr. Du bist für einen höheren Zweck bestimmt und wenn du meinen Ruf hörst, bedeutet das, dass es Zeit ist, deine Berufung anzunehmen“, sagt der Engel. Kannst du das wirklich tun? Bist du bereit? Wie wird es sein?
“Hab keine Angst, Reisender. Du bist in Sicherheit, du bist das Licht selbst und du wirst wiedergeboren. Wirst du meinem Ruf folgen?” sagte der Engel und spürte dein Zögern. “Ja”, sagst du und akzeptierst die Veränderung deiner Lebensumstände in diesem Moment. Du spürst einen massiven Energieschub in deinem Körper, ein Summen, das tief unter deiner Haut, aus deiner Seele selbst, zu kommen scheint. Du hast aufgehört, dich dagegen zu wehren und innerhalb eines Augenblicks wirst du in das Licht im Tunnel gesogen.
Die Welt
Die welt lehrt uns, in unserem Glück zu schwelgen und unsere Erfolge zu feiern. Alles ist so, wie es sein soll. Wir haben den Kreis geschlossen und unsere Ziele erreicht.
Du tauchst auf der anderen Seite des Lichttunnels wieder auf und verspürst sofort ein immenses Gefühl von Frieden, Erfüllung und Vollendung. Du siehst dich um und zu deiner Erleichterung findest du deine Geliebte und Schneeflocke an deiner Seite. Du hast es geschafft! Erst jetzt merkst du, dass du nicht auf festem Boden stehst, sondern im Himmel schwebst.
Direkt vor dir siehst du eine nackte Frau. Nur in einen Streifen lila Stoff gehüllt schwebt sie in der Mitte einer großen grünen Girlande und hält zwei Kristallstäbe in den Händen. Um die Frau herum siehst du wieder die vier Hüter der Elemente, den Adler, den Löwen, den Stier und den Menschen. “Wer bist du?”, fragst du die Frau verwundert.
“Ich bin die Seele der Welt, lieber Reisender. Ich bin hier, um dir zu sagen, dass du deine Reise abgeschlossen hast. Sie hast Meisterschaft erlangt und deinen Integrationsprozess abgeschlossen“, sagte sie. “Wir haben es geschafft!” rufst du lachend aus, umarmst deine Geliebte und streichelst Schneeflocke. “Wir haben es wirklich geschafft!” Die Seele der Welt lächelt über deine Begeisterung. “Was jetzt?” fragst du sie. “Was auch immer du willst, lieber Reisender”, sagte sie. “Die Welt liegt dir zu Füßen.” Einen Moment denkst du darüber nacht, was du mit all dem Wissen und den Errungenschaften anfangen sollst, die du gewonnen hast. “Ich möchte nach Hause und anderen beibringen, wie man sich auf diese Reise begibt und mein Wissen weitergeben.”
“Eine kluge Wahl, Reisender”, sagte sie, und mit einer Handbewegung stehst du außerhalb deines Dorfes als veränderter Mann. Du hast deinen Platz in der Welt gefunden, du bist heimgekommen.
Der Narr hat nun alle drei Welten gemeistert und Erfüllung gefunden. Jetzt ist es an der Zeit, dass du deine Reise antrittst. Nimm dir alle Karten nochmal in Ruhe vor und finde deine aktuelle Position auf dieser Reise. Welche Stationen hast du, vielleicht schon mehrmals erlebt. Welche Lehren hast du schon wirklich verstanden und hinter dir gelassen?