Yule, die Wintersonnenwende, Mittwinter, offizieller Winteranfang und längste Nacht des Jahres – viele Namen gibt es für diesen besonderen Tag der & Jahreskreisfeste, der am 21.12. gefeiert wird. Neben der Arbeit an den eigenen Schatten gibt es auch ein paar schöne Yule Rituale für diese besinnliche Zeit im Jahr. Zwei davon möchte ich dir hier vorstellen.


Yule- Rituale kannst du auch als Beginn deiner Rauhnächte sehen, wenn du am 21. beginnst. Sonst kannst du die Rauhnächte insofern mit einbeziehen, dass du dir hier schon einmal kleine Intentionen oder Vorbereitungen mit einbeziehst. Das kannst du aber machen, wie es sich für dich stimmig anfühlt. Ich ziehe zum Beispiel immer schon mal eine Karte für das neue Jahr, platziere das Gefäß mit den 13 Wünschen auf dem Altar oder mache eine einstimmende Meditation auf die Zeit.

Eines meiner liebsten Rituale im Vorfeld zu dem entsprechenden Jahreskreisfest ist, meinen Altar zu diesem Fest zu dekorieren. Bei Yule beziehe ich immer auch ein wenig die Rauhnächte mit ein, da sich das für mich stimmig anfühlt. Aber hier musst du schauen, wie es für dich am besten ist.

Was du für deinen Yule- Altar benötigst:

  • Dekoration in den Farben der Saison, z.B. Rot, Grün, Gold, Silber, Weiß.
  • Immergrüne Zweige, z.B. Mistel, Fichte, Stechpalme und deren Beeren und Zapfen
  • Saisonale Symbole, z.B. Sterne, Schnee(flocken), Glitzer, Weihnachtskugeln, Eiszapfen, Glocken.
  • Symbole für die Wiedergeburt der Sonne, z.B. Tarotkarte, Sonnenscheiben, Orangen, goldene Kerzen oder ein große gelbe oder goldene Stumpenkerze in welche Sonnensymbole eingraviert werden.
  • Ein kleiner, dekorierter Yule Scheit
  • Symbole der Fruchtbarkeit, z.B. heilige Pflanzen wie Wacholder, Zeder, Tanne, Kiefer, Birke.
  • Obst, z.B. Orangen, Äpfel.
  • (Winter-)Nüsse, z.B. Walnüsse, Pekan, Haselnüsse.
  • Gewürze, z.B. Sternanis oder Zimt.
  • Yule Öl und Yule Räucherwerk

Hol dir einen grünen Zweig oder stell dir einen anderen Zweig in die Vase, sodass er zu blühen beginnt. Stell dir eine kleine Schale mit Zapfen, Äpfeln, Nüssen und etwas Tannengrün auf. Lege ein paar Hagebutten, die du jetzt noch finden kannst, dazu. Vielleicht auch einen Strohstern und eine ganz wichtig: eine Kerze. Schließlich spielt das Licht eine wichtige Rolle. Denke an die Symbolik der Dinge, wenn du sie sammelst und zurechtlegst. Dann beginn deine persönliche Jahresrückschau (z. B. mit den Sinnfragen, die du weiter unten findest). Überlege dir Monat für Monat, welche Ereignisse es gab. Nimm gerne auch deinen Kalender oder Fotos dazu, um deine Erinnerungen aufzufrischen. Wenn die Fotos auf deinem Handy sind, schalte dein Handy in den Flugzeugmodus, sodass du nicht gestört wirst. Räuchere dabei Kräuter, die das Loslassen erleichtern. Bedanke dich bei den schönen Momenten und Menschen, die dich begleitet haben. Bedanke dich bei dir selbst und dafür, was du alles gemacht und gemeistert hast. Und bedanke dich auch bei den Momenten, die nicht so doll gelaufen sind. Das Leben ist bei niemanden nur rosarot und aalglatt und wir wachsen generell mehr an den schwierigen, herausfordernden Aufgaben. Dann puste die Kerze aus und halte etwas inne. Schalte auch das Licht aus, sodass es komplett dunkel ist. Bleib 5 Minuten (bzw. so lange du magst) im Dunklen sitzen und nimm die Dunkelheit bewusst war. Wenn du das Gefühl hast „Jetzt ist der richtige Moment.“, zünde eine Kerze an. Heiße das Licht willkommen und lass dich vom Licht willkommen heisen. Überlege dir ein Symbol für dieses erste Licht. Das Licht des Neuanfangs. Male das Symbol auf ein Stück Papier oder schneide es aus einer Zeitung aus und trage es in den nächsten Tagen bei dir oder klebe es in deiner Wohnung an einen Ort, an dem du es mehrmals am Tag sehen kannst. Stell dir jedes Mal, wenn du das Symbol siehst vor, wie du etwas Neues und Wunderschönes in Empfang nimmst. Du musst nicht konkret wissen, was dieses Neue sein könnte. Es geht mir darum, dass du das Gefühl fühlst. Das ist wichtig. Mach ein Lied an, dass du mit Freude verbindest und singe oder tanze. Räuchere Pflanzen, die den Neuanfang erleichtern, Visionen stärken, das Herz öffnen und die kreative Schöpferkraft ehren. Wenn du das Gefühl hast, dass das Ritual für dich zu Ende ist, erlösche die Kerze.

Lege dir ein Notizbuch ans Bett und schreibe dir am nächsten Tag deinen Traum auf, wenn du dich daran erinnerst.

Dies ist eins meiner Yule Rituale, die ich immer durchführe. Du brauchst

  • eine rote Kerze
  • Räucherwerk aus getrockneter Kiefer, Tanne oder Fichte

Diese Anrufung wird in der Yule Nacht durchgeführt. Finde einen ruhigen, dunklen Ort an dem du dich zurückziehen kannst und lösche alles Licht aus. Zünde deine rote Kerze an und das Räucherwerk an.

Strecke deine Hände himmelwärts und sprich:

Königin des Mondes, Königin der Sonne, deine nächtliche Geburt hat begonnen.

Königin der Himmel, Königin der Nacht, leihe deine Kraft und leihe deine Macht.

Königin des Wassers, Königin der Erde, auf dass das Kind wiedergeboren werde.

Es ist die große Mutter, die gebiert, es ist die goldene Sonne, die wiedergeboren wird.

Dunkelheit und Tränen sind verronnen; und der Herr des Lebens wird kommen.

Io. Evohe. Io. Evohe. Io. Evohe.

Sprich diese Anrufung einige Male aus, bis du sie auswendig sprechen kannst und sich der Sinn der Worte verliert und unbewusst wird. Das nennt sich Chanten. Fokussiere dich weniger auf die Worte und deren Bedeutung sondern auf das Gefühl dahinter und lass die Wiederholung der Worte dich in eine meditative Trance führen. Werde eins mit den Worten und den Tönen. Wenn du deinen Chant beendet hast, lösche die Kerze und das Räucherwerk und bleibe noch einen Moment im dunklen sitzen und spüre nach, wie du dich nach diesem kleinen Yule Ritual fühlst.

(Wer wissen möchte, was „Io.Evohe.“ bedeutet: Es ist ein alter Ausruf der Freude aus alten Hexen-Traditionen).


Für die Rückschau: Betrachte die Fragen immer in verschiedenen Lebensbereichen, die für dich interessant sind: Familie, Freunde, Partnerschaft, Beruf, Freizeit, … Nimm dir die Zeit und beantworte die Fragen schriftlich. Sie am Ende des nächsten Jahres noch einmal herauszuholen, kann dir zusätzliche Aha-Erlebnisse geben und dir helfen, dich selbst und deine Muster besser zu verstehen. Vieles vergisst man nämlich wieder.

  • Was ist in diesem Jahr alles gut gelaufen?
  • Wofür bin ich dankbar?
  • Was war vielleicht schmerzhaft oder lief nicht so gut?
  • Habe ich etwas daraus gelernt? Wenn ja, was?
  • Welche alten Gewohnheiten / Gedankenmuster / Werte / Dinge / Menschen möchte ich loslassen und nicht mit ins neue Jahr nehmen?
  • Was würde helfen / wo könnte ich mir helfen lassen, um diese
    „Dinge“ wirklich loslassen zu können?
  • Wie habe ich dieses Jahr meine Urlaubszeit und freien Tage verbracht?
  • Habe ich mir ausreichend Zeit für meine eigenen Bedürfnisse genommen? Falls nein, warum nicht?
  • Was habe ich dieses Jahr „kreiert“? Was war neu? Was davon soll mit ins neue Jahr kommen und was darf gerne im alten Jahr bleiben?
  • Wer / Was hat mich dieses Jahr inspiriert? Wem möchte ich danken? (Du darfst dir auch selbst danken )

Du kannst die Rückschau auch über dein eigenes Leben hinaus halten und dich fragen:

Welche Ereignisse, die mich berührt haben, gab es dieses Jahr in meiner Region / meinem Land / auf der Erde?

Fang an zu schreiben…

Um das Neue Willkommen zu heißen:

  • Welcher neue Keim reift in mir heran? Kann ich ihn schon erahnen?
  • Was möchte ich im nächsten Jahr Neues lernen?
  • In welchen Lebensbereichen möchte ich mehr Zeit und Energie investieren?
  • Wie kann ich mein Licht in die Welt tragen? Was will von dir geboren werden? Was will ans Licht?
  • Welche Talente / Lüste möchte ich fördern und mehr ausleben?

Kennst du eines dieser Yule- Rituale oder hast du selbst andere? Lass es mich doch gerne wissen in den Kommentaren.