Das Jahreskreisfest Ostara fällt in eine Zeit, in der viele Wiccas, Heiden und Hexen das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel und den Beginn des Frühlings feiern. Es ist eine Zeit, um neues Leben und Wiedergeburt zu feiern – nicht nur die physische Verkörperung der Erneuerung, sondern auch die spirituelle. 


Wie zu jedem Jahreskreisfest liebe ich es, meinen Altar passend neu zu dekorieren! Das ist immer mein erstes und auch wichtigstes Ritual. Wenn du noch keinen Altar hast, aber einen haben möchtest, so ist auch dieses Jahreskreisfest ein guter Anlass, dir einen zu kreieren.

Frage dich selbst, was du in diesem Jahr für dich kreieren möchtest. Welche Samen wirst du pflanzen, welche Absichten wirst du säen? Auch Symbole, Briefe, schriftliche Intentionen oder Bilder dieser Ideen, Träume und Ziele können auf deinem Ostara Altar Platz finden.

Um eine Vorstellung für die Farben des Frühlings zu bekommen, müssen wir nur nach draußen gehen. Sieh das Gelb der Forsythien hinter dem Haus blühen, den blassen Purpur des Flieders und das Grün der neuen Blätter im Weiß des schmelzenden Schnees. Auch Pastellfarben werden häufig mit dem Frühling in Verbindung gebracht. Ein hellgrünes Altartuch mit pastelligen Blau- und Purpurtönen und mit gelben und/oder rosa Altarkerzen kann das Thema dieses Sabbats wunderschön widerspiegeln.

Ostara ist eine Zeit des Gleichgewichts zwischen Hell und Dunkel, eine harmonische Verbindung von Polaritäten. Was bedeutet das für dich? Wie gehst du mit deinen Polaritäten um, mit deinen weiblichen und männlichen Anteilen, mit deinen hellen und dunklen Seiten? Gibst du beiden genug Platz in dir? Statuen von Gott und Göttin, eine weiße und schwarze Kerze, Erde und Salz, Sonne und Mond, Yin und Yang – all diese Symbole spiegeln dieses Thema wider.

Da Ostara eine Zeit des neuen Lebens und Wachstums ist, können Symbole des Lebens, Wachstums und Neuanfangs auf deinem Altar Platz finden. Eingetopfte Pflanzen, Frühlingsblumen wie Krokusse, Narzissen, Lilien und andere Frühlingsblumen. Auch die Tiere bringen neues Leben hervor. Stelle bemalte Eier oder Figuren von Lämmern, Hasen oder Kälbern auf deinen Altar. Vielleicht auch einen Kelch voll Milch oder Honig. Die Milch repräsentiert die säugenden Tiere und Honig ist ein uraltes Zeichen der Fülle. Auch Insekten, Bienen, Raupen, Marienkäfer und Hummeln sind schöne Symbole der anbrechenden Jahreszeit, sowie Natur-, Frühlings- und Fruchtbarkeitsgötter wie Herne, Flora, Gaia, Freya, Attis, Mithras, Isis und Osiris und natürlich Ostara. 

Zusammengefasst eignen sich also folgende Dinge als Altar-Schmuck zu Ostara:

  • Frühlingsfarben und weiche Pastelltöne
  • Symbole des Gleichgewichts von Hell und Dunkel; Symbole die Harmonie der Polaritäten spiegeln
  • Frische Frühlingsblumen
  • Bemalte Eier, Hasen, Käfer und andere Fruchtbarkeitssymbole
  • Elemente die Neuanfänge darstellen
  • Kristalle wie Aquamarin, Rosenquarz und Mondstein
  • Rituelles Feuer in einem Kessel oder Kerzen

Lass die Natur dich führen. Geh raus, mache einen Spaziergang in der erwachenden Natur, sammle was du finden kannst und was dich an Frühling erinnert und lege es auf deinen Altar. Der Altar wird dann der Dreh-und Angelpunkt deiner Ostara Rituale sein.

Es gibt für Rituale kein falsch oder richtig. Du kannst dir einen ganzen Abend Zeit dafür nehmen, aber auch 10 Minuten sind völlig in Ordnung.

Machs dir schön. Geh an einen Ort in der Natur, den du magst oder richte dir einen ruhigen Platz zu Hause ein. Zünde Kerzen an und hol dir ein paar grüne Zweige oder einen Osterstrauß ins Haus.

Stell dir gerne auch ein Stück Kuchen und eine Tasse Tee hin. Essen und trinken sind Zeichen der Fülle und an Ostara, der Zeit der Neuanfänge und Fruchtbarkeit, geht es auch um Fülle.

Wenn du Kinder hast, könntet ihr gemeinsam Eier ausblasen und anmalen oder Eier färben. Eiweiß und Eigelb können zu einem süßen Osterbrot verarbeitet werden, das man anschließend gemeinsam mit der Familie oder Freunden isst.

Mit Kindern kann man auch magische Schutzarmbänder oder Ketten basteln. Dazu sammelt man Äste verschiedener Hölzer, schneidet sie in Scheiben, bohrt ein Loch in die Mitte der Scheiben und fädelt sie auf.

Setz dich für das Ritual aufs Sofa oder an einen Baum und werd dir einen Moment lang bewusst, dass ab heute die Tage länger sind als die Nächte und dass das Licht zurückkehrt.

Überleg noch mal, was deine Wünsche und Pläne für dieses Jahr waren. Welche davon haben es bis in den März geschafft und welche sind dir schon nicht mehr so wichtig?

Nimm dir einen Zettel und einen Stift zu Hand.

Wenn du Symbole magisch findest und damit etwas anfangen kannst, schneide das Blatt gerne in Eiform aus. Das Ei steht für Neuanfang und Lebenskraft.

Beantworte dir folgende Fragen und schreibe die Antwort in das Papier-Ei:

  • Welche Früchte möchte ich im Herbst ernten? (Welche Idee / welches Projekt möchte ich in den nächsten Monaten realisieren?)
  • Was muss ich dafür aussäen? (Was ist der erste Mini-Schritt und die folgenden Schritte, die ich dafür ausführen muss?)

Anschließend übergibst du deinen Zettel mit den Antworten dem Frühlingsfeuer (oder der Kerze) und brennst ihn ab. Nimm die Asche und puste sie in den Wind. Stell dir dabei vor, wie das Licht der Sonne und die Kraft des Windes deine Ideen in die Welt hinaus tragen und wachsen lassen.

Eine andere Variante wäre, die Antworten als Schlagworte auf kleine Papierschnipsel zu schreiben und danach in ein ausgeblasenes Ei zu stecken. Du kannst das Ei schön anmalen, in deine Wohnung hängen und dich dadurch öfter an deine ausgesäten Ideen erinnern.

Wichtig: Ein Wunsch ist zuerst einmal nur feinstofflich. Ein Gedanke. Durch dein Tun wird er nach und nach Materie. Denk daran, dass DU der Macher deines Lebens bist und die Zügel in der Hand hast. Es braucht dein Dazutun, um deine Ideen wahr werden zu lassen.

Dieses Ritual kannst du supergut mit dem oberen verbinden. Mein Lieblingsritual zu Ostara ist es, Samen zu säen. Das meine ich hier wortwörtlich. Für dieses Ritual benötigst du:

  • eine Blumentopf oder eine Pflanzschale (es kommt ein wenig darauf an, wie viele Samen du säen willst)
  • Blumenerde
  • Blumensamen
  • 1 Zettel mit deinen Wünschen
  • 1 Silbermünze

Auf den Zettel schreibst du deine Wünsche und Ziele, für die du jetzt den Samen sähst. Diesen legst du ganz unten in deinen Blumentopf und darauf legst du deine Silbermünze (ich nehme hier in aller Regel eine 1- Euro- Münze). Darauf folgt die Drainage mit der Erde. Zuletzt kommen die Blumensamen und eventuell noch einmal ganz leicht Erde darüber verstreuen. Dann musst deine Samen nur noch gießen bzw. einsprühen mit einem Pflanzensprüher. Nun stellst du sie an einen hellen warmen Platz. Vergiß aber nicht, die Erde gut feucht zu halten. Gut funktioniert es, wenn du nach dem Gießen ein wenig Frischhaltefolie darüber spannst und diese mit einem Gummiband befestigst. Dann bildet sich ein Treibhausklima. Das erkennst du an den Tropfen oben an der Folie. So bleibt deine Schale leichter feucht. Dieses Ritual vollziehe ich jedes Jahr wieder.


Die Zeiten der Rückschau, des Innehaltens oder gar Zweifelns sind vorbei. Schau in die Natur, sie macht es so schön vor: Sie keimt und wächst, ohne zu zögern. Gewiss in Schüben, mal schneller, mal langsamer, aber stets nach vorne. Die Zeitqualität dieses Jahresabschnittes ist das TUN. Es braucht aber nicht nur Intuition, sondern auch klares Denken, Planen, Strukturieren. Hol noch mal die Gedanken, Ideen, Wünsche und Lüste, die du zu Yule und Imbolc hattest vor und schau, was der erste Schritt sein könnte, um deinen Wunsch etwas mehr Realität werden zu lassen. Und dann frag dich:

  • Was braucht es, um deine Idee ein Stück weit mehr Realität werden zu lassen? Einen Anruf? Ein Treffen mit einer Person? Mehr Informationen?
  • Wie kannst du Mut und Durchsetzungskraft bekommen, falls du dich nicht traust?
  • Wer könnte dich darin unterstützen? Wer hat bereits erreicht, was du schaffen möchtest? Könnte dir diese Person einen Tipp geben?

Überlege dir eine Abfolge von möglichen Schritten, die es braucht, um dein Ziel zu erreichen und erledige (möglichst bald) Schritt 1. Plane die anderen Schritte.

Mir hilft es immer sehr, sie wie Termine in meinen Kalender einzutragen. Alles, was in meinem Kalender steht, hat zu 95 % eine Chance, umgesetzt zu werden. Unaufgeschriebene Gedanken lassen sich viel leichter auf den nächsten Tag verschieben (wo sie allerdings wahrscheinlich auch nicht erledigt werden).

Der erste Schritt muss nicht zwingend ein Mammut-Schritt sein. Vielleicht ist es einfach nur ein Anruf oder eine kleine Recherche darüber, wer dir weiterhelfen kann.

Wachstum wird immer von Höhen und Tiefen begleitet. Von Bewegung. Natürlich ist es manchmal auch schmerzhaft oder anstrengend. Aber das ist normal. Wichtig ist es, wieder aufzustehen und den Fehler nicht als Fehler zu erkennen, sondern als Chance, als Stellschraube, die dich deinem Ziel noch näher bringt. Schau in die Natur: Sagt dir das Sprichwort „April, April, das Wetter macht, was es will.“ etwas?

Es regnet, windet, stürmt und plötzlich scheint wieder die Sonne. Aber es ist genau dieser Wechsel an Impulsen, durch den die Natur einen riesigen Sprung nach vorne macht, auf einmal ganz bunt wird und ihre Winterfarben ablegt. Je konkreter das Ziel und je besser du es fühlen kannst (bzw. je besser du das Ergebnis FÜHLEN kannst), desto zielgerichteter werden die Schritte der Umsetzung sein.

Denk zum Beispiel nicht „Ich will glücklicher sein.“, sondern „Ich will mindestens 4 Mal im Monat etwas unternehmen, dass mich so richtig zum Lachen bringt.“.

Oder sag dir nicht „Ich will gesünder sein.“, sondern „Ich möchte jeden Tag selbstgekochtes Essen essen, um dadurch meine Gesundheit zu fördern.“.

Auch eventuelle Risiken oder Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen, gehört dazu, um seine Wünsche und Ideen real werden zu lassen.

Hab Mut und pack’s an. Die Frühlingsdynamik kann dir dabei helfen.


Das waren nun meine Lieblingsrituale und Sinnfragen zu Ostara. Kanntest du davon etwas? Hast du vielleicht ganz andere Rituale zu Ostara? Lass es mich doch gerne in den Kommentaren wissen!