Samhain ist das jährliche Fest des Todes und wird gleichzeitig auch als Hexen-Neujahr gefeiert. Samhain findet jedes Jahr am Abend des 31. Oktobers statt und ist eines der vier Mondfeste des Jahreskreises. Es ist das dritte und letzte Erntefest. Heute möchte ich ein paar Legenden zu Samhain aus dem Volksglauben vorstellen, die es über über die Zeit um Halloween und Samhain gibt.
Legenden zu Samhain
Es gibt keine andere Nacht im Jahreskreis, die so intensiv mit dem Thema Geister und Anderswelt verbunden ist. Gleichzeitig ranken sich um wahrscheinlich keine andere Nacht so viele Mythen und Legenden. Es heißt, in dieser Nacht sei der Schleier besonders dünn, so dass die Ahnen und Geister leicht in unsere Welt eindringen könnten. Auch die Kommunikation zwischen den Welten gilt in dieser Nacht als möglich. Im Folgenden habe ich dir einige Legenden allgemeiner Art zusammengestellt.
- Es wurde gewarnt, dass man sich nicht umdrehen soll, wenn man in der Nacht von Samhain Schritte hinter sich hört, denn es könnte ein Geist sein, der einem folgt.
- Wenn man am Abend des 31.10. ein stilles Abendessen (Silent Dinner oder Dumb Supper genannt) abhält, dann sei es außerdem noch viel wahrscheinlicher, dass Geister auftauchen.
- Man glaubte, dass das Läuten einer Glocke zu Samhain böse Geister fernhielt.
- In Osteuropa glaubt man, dass das Vergraben von Tierknochen vor dem Haus in der Nacht von Samhain das Böse fernhalten wird.
- Außerdem war Samhain aus besagten Gründen schon immer der beste Zeitpunkt um Seáncen abzuhalten und mit Geistern, Toten und Ahnen zu kommunizieren und wichtige Nachrichten von der anderen Seite zu erhalten.
Legenden zu Samhain über Tiere
Natürlich gibt es auch Tiere, die ganz besonders mit Samhain in Verbindung gebracht werden.
- Schwarze Katzen galten früher als Zeichen für Unglück. Der schlechte Ruf der schwarzen Katze reicht bis ins Mittelalter zurück, als die Hexenjagd ihren Höhepunkt hatte. Altere Frauen wurden oft der Hexerei beschuldigt, und ihre Hauskatzen galten als „Vertraute“ oder dämonische Tiere, die ihnen vom Teufel geschenkt worden waren.
- Ein altes Märchen aus den Appalachen besagt, dass Eulen in der Samhain-Nacht herabfliegen, um die Seelen der Toten zu fressen. Der Ruf einer Eule um Mitternacht bedeutet, dass der Tod kommt. Wenn man tagsüber eine Eule kreisen sieht, bedeutet dies eine schlechte Nachricht für jemanden in der Nähe.
- Wenn die Fledermäuse zu Samhain früh herauskommen und herumfliegen, bedeutet es, dass gutes Wetter kommt. Im Mittelalter wurde die Fledermaus mit Hexen, dunkler Magie, Zauberei und sogar mit Toten in Verbindung gebracht. Im ländlichen Schottland und Nordengland wurden Fledermäuse verdächtigt, Boten zwischen den Hexen und dem Teufel zu sein.
- Manche Leute glauben, dass eine Spinne zu Samhain den Geist eines toten Vorfahren beherbergt, der dich beobachtet … also nicht töten! Einige Teile der Welt sehen die Spinne als ein negatives und böswilliges Wesen. In Taranto, Italien, fielen während des 17. Jhd. eine Reihe von Menschen einer seltsamen Krankheit zum Opfer, die als Tarantismus bekannt wurde und einem Spinnenbiss zugeschrieben wurde. Die Betroffenen tanzten tagelang ekstatisch.
Legenden zu Samhain über Divination
Wie schon erwähnt, ist der Schleier zwischen den Welten in dieser Nacht besonders dünn, daher wurde diese Nacht auch viel zum Orakeln verwendet. Besonders beliebt sind hier Séancen mit dem Ouija- Brett, das Legen von Tarotkarten, Pendeln sowie das Scyring – das Blicken auf bestimmte reflektierende Oberflächen, z. B. eine Kristallkugel oder einen (schwarzen) Spiegel.
Legenden zu Samhain über Heilpflanzen
- Rosmarin wird mit Erinnerung in Verbindung gebracht, und während Samhain nehmen sich viele von uns die Zeit, die Erinnerungen an unsere Vorfahren und andere Vorausgegangene zu ehren. Rosmarin passt gut auf einen Ahnenaltar oder als Samhain-Räucherwerk. Viele Kulturen betrachteten Rosmarin als Kraut zum Schutz vor bösen Geistern und Hexen. In England wurde es in den Häusern der Verstorbenen verbrannt und auf Särge gelegt, bevor das Grab mit Erde gefüllt wurde. Rosmarin wirkt im Haus reinigend und schützt vor negativen Energien. Hänge ein Bündel an die Haustür, um schädliche Personen wie Einbrecher am Betreten zu hindern.
- Granatäpfel spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte von Demeter und Persephone und stehen daher mit der Unterwelt, dem Reich der Toten und dem Herbst in Verbindung. Granatäpfel werden daher gern in Ritualen verwendet, die die Kommunikation mit den Toten beinhalten, sowie im Herbst mit Fruchtbarkeitsritualen. Die Frucht enthält Hunderte von Samen in jedem, und sie sind alle unterschiedlich. Wähle mit Bedacht, wo und wann du deine Samen pflanzst, und nähre die Fülle, die sich daraus ergibt.
- Der Kürbis ist wohl die bekannteste Samhain-Pflanze und wird mit der Fülle der späten Erntezeit in Verbindung gebracht. Kürbisse sind ziemlich winterhart und lassen sich gut lagern. Sie können eine Familie ernahren, selbst wenn die Felder kahl und schneebedeckt sind. Einige Traditionen verbinden den Kürbis mit psychischem Bewusstsein. Andere verbinden ihn mit Schutz – man kann Sigillen und Schutzsymbole in einen Kürbis schnitzen und ihn in einem Fenster oder einer Tür platzieren, um sich vor energetischen und spirituellen Angriffen zu schützen.
- Beifuß wird mit Wahrsagerei und Träumen in Verbindung gebracht. Wer in der Zeit um Samhain überaktiv träumt, kann dies mit einem Ritualbad aus Beifuß ausgleichen. Im 9.Jhd. wurde Beifuß verwendet um dämonische Besessenheit auszutreiben. Bäder und Räucherungen mit Beifuß sollen gegen Depressionen helfen. Räucherbündel aus Beifuß unterstützen Rituale zur Divination. Lege Beifußzweige unter dein Kopfkissen, um energetische Angriffe zu verhindern.
- Vogelbeerzweige und -beeren wurden in Schottland und Teilen Nordenglands verwendet um böse Geister aus dem Haus zu halten. Die Beeren werden grundsätzlich mit einer guten Gesundheit in Verbindung gebracht, aber wenn man einen Busch in der Nahe eines Grabes pflanzt, verhindert dies, dass die Toten auferstehen. Zu Samhain kann man Vogelbeerzweige rund um das Haus oder über die Haustür und Fenster hängen, um die Geister in Schach zu halten – die Beeren zeigen, wenn sie in zwei Hälften geteilt werden, ein kleines Pentagramm im Inneren.
- Ein Zopf aus Zwiebeln ist ein einfacher und effektiver Schutzzauber für die dunkle Zeit, den man in seinem Zuhause aufhängen kann. Dafür braucht man nur einen Bund Zwiebeln, der die grünen Spitzen noch dran hat und ca. 1m Schnur. Die Schnur halbiert man, damit man zwei der drei Stränge eines Zopfs bildet, das Grün der Zwiebel bildet den dritten Strang. Dann wird geflochten. Wenn die erste Zwiebel fest sitzt, kommt die nächste usW.
- Auch Veilchen, Distel, Geißblatt und Fenchel haben starke schützende Eigenschaften – wenn man diese über den Sommer getrocknet hat, ist jetzt ein guter Zeitpunkt um daraus ein Schutz-beutelchen zu erstellen.
Kanntest du einige der Legenden zu Samhain? Wie feierst du Samhain?