Sowohl in der Magie als auch in der Astrologie spielen die vier Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft eine Rolle. Mit dieser kleinen Serie möchte ich den jeweiligen Bedeutungen einmal auf die Spur kommen.


In der Astrologie stehen die Elemente auch für Temperamente. Sie sind also die Aktionsweisen, die äußerlich sichtbare Art und Weise, wie der Mensch etwas angeht, welche Färbung seine Gedanken oder Gefühle haben und auch welche typischen Verhaltens- und Reaktionsweisen er zeigt. Die Tierkreis-zeichen, die ähnliche Temperamente aufweisen, bilden ein Trigon. In der Astrologie nach Huber werden sie auch mit unterschiedlichen Farben dargestellt.

Das Element Erde wird in der Astrologie nach Huber mit der Farbe grün abgebildet. Zeichen, die das Erd- Trigon bilden, sind Stier, Jungfrau und Steinbock; die Häuser, die dem Element Erde zugeschrieben werden, sind das 2., das 6. und das 10. Haus. Dem Temperament oder Element Erde sind von ihrer Verhaltensorientierung der sozialen Entwicklung zugeordnet.

Der Erdtyp steht für den Realtyp. Erde ist praktisch, tüchtig, wohlorganisiert und nach Sicherheit strebend (vielleicht so sehr, dass die Lebensfreude dabei gerne zu kurz kommt). Das Erdtemperament ist sinnlicht und kann physische Wünsche offen zeigen. Dadurch wird es möglich, Gesundheitsprobleme zu vermeiden. Gleichzeitig kann dieser Typ durch sein Bedürfnis nach Stabilität gut in einer Situation ausharren, die andere als unerträglich empfinden würden. Seine Planetenqualität ist die des Jupiter.


Das Element Erde repräsentiert die verschiedenen Formen physischen Ausdrucks in unserer Existenz. Im magischen Sinne ist die Erde ein weibliches Element, sie schenkt Leben und erhält es, nährt es – so wie Frauen Leben schenken und ernähren. Wie oben so unten, wie im Großen, so im Kleinen. Man könnte also sagen, die Stabilität, die wir schon beim Temperament Erde in der Astrologie oben kennengelernt haben, ist auch hier wieder von Bedeutung.

Das Konzept der Erde als Göttin ist nicht nur im alten Europa zuhause gewesen, sondern weltweit zu finden. In fast jeder alte Kultur und Tradition findet sich dieses Konzept, egal ob in Afrika, dem nahen Osten, Indien, Japan, Sibirien, Nord-, Zentral- und Südamerika oder Australien.

Aber die Erde ist mehr als nur unser Heimatplanet oder ein Göttinnen-Konzept. Sie ist der authentische energetischer Ausdruck von Solidität, Substanz, Form, Manifestation, Verkörperung und Erdung. Sie repräsentiert das Netz, das uns mit allen Lebewesen – Menschen, Tieren, Pflanzen, Mineralien – verbindet. Die Erde repräsentiert auch Praktikabilität, körperliches Vergnügen und Überfluss. Das Element Erde ist dem Norden zugeordnet, welcher für Dunkelheit, noch nicht geformtes Potential, für die Leere und das Unbenannte steht.

Das Element Erde steht für Standhaftigkeit, Substanz, Form, Manifestation, Verkörperung, Vergnügen, Genuss, Geld, Arbeit, Zuverlässigkeit, die Jahreszeiten und Erdung. Die dem Element Erde zugeordneten Düfte sind z.B. Patchouli, Eiche, Moos und Flieder und seine magischen Steine sind Salz, Fluorit, Obsidian, Jade, Schiefer und Blei. Die Erde-Elementare sind die Zwerge, Gnome und Kobolde mit ihrem König Ghob.

Wie die anderen 3 Elemente hat natürlich auch das Element Erde eine passive und eine aktive Seite, eine nach außen und eine nach innen gerichtete Kraft.

Die Macht der Stille klingt zuerst gar nicht nach einem aktiven, dynamischen Aspekt. Eine stille Präsenz klingt für uns nicht nach Aktion. Und das Element Erde möchte uns zeigen wie man Gegensätze verbindet und wie Paradoxes doch existieren kann.

Die Stille ist passiv im Sinne von Innehalten, still sein, pausieren. Sie öffnet Körper, Geist und Seele für ein tieferes Verständnis. Die Stille repräsentiert die Leere. Und diese Leere, die die Yogis “shunyata” (die ursprüngliche Leere aller Dinge) nennen, ist voller Potential. Die Leere ist jederzeit bereit unser volles Potential zu realisieren, sich selbst als etwas neues zu manifestieren – als Tiere, Menschen, Bäume, Straßen, usw. Daher ist diese Leere eigentlich eine unglaubliche Fülle. Deshalb steht die Stille, die Leere für den aktiven Aspekt des Elements Erde, als Symbol für die Bereitschaft und für grenzenloses Potential.

In diesem aktiven Aspekt steht das Element Erde daher für materiellen Gewinn, Reichtum, Wohlstand, Arbeit, Dienen, Stärke, Standhaftigkeit, Ehrlichkeit, Praktikabilität, Vergnügen, Genuss und Komfort, Musik und Kunst. Wenn diese nach außen gerichtete, aktive Kraft des Elements zu stark wird, verlieren Menschen die Balance und wirken häufig starr, hartnäckig, pessimistisch, konventionell, grausam, besorgniserregend, inaktiv, besitzergreifend, dumm, träge, gierig oder begehrend.

Wenn du feststellst, dass das Element Erde in dieser aktiven Energie bei dir überhand genommen hat, kannst du mit einer einfachen Übung diese Energien wieder ausgleichen:

Geh in die Natur, irgendwo, wo du nackte Erde finden kannst. Falls du keine Erde finden kannst, funktioniert diese Übung auch mit einer Schüssel voll Salz. Lege deine Hände leicht auf die Erde (oder das Salz) und atme bewusst auf die Erdoberfläche (oder das Salz) aus. Schließe die Augen und stell dir vor, dass grüne Erd-Energie deinen Körper über deine Hände und deinen Atem verlässt und von der Erde (oder dem Salz) wieder aufgenommen wird. Führe diese erdende Übung aus, bis du dich wieder ausgeglichen und gelassen fühlst.

  • Wo fühlst du dich mit der Macht der Stille verbunden und wo getrennt?
  • War die Stille ein wichtiger Teil deines bisherigen Lebens?
  • Welche Rolle spielt Stille und Schweigen in deinem heutigen Leben?

Das Element Erde in seiner nach innen gerichteten Komponente ist die Macht der Resonanz. Auch das klingt wieder paradox, denn Resonanz klingt doch nach etwas Aktivem, etwas Schwingendem. Doch im magischen Verständnis entsteht Resonanz aus der Stille. Resonanz repräsentiert die Vernetzung aller Realität und erweitert deine Perspektive um zu verstehen, dass es keine Trennung zwischen dir und irgendetwas anderem gibt.

Manchmal können wir uns in Momenten der Stille mit dieser Energie verbinden und fühlen dann die Energie des Lebens um uns herum. Durch diese Praktik erleben Hexen das Göttliche das sich in dieser Welt manifestiert. Es bringt die Konzepte von Gott und Göttin in eine greifbare Erfahrungsform. In Resonanz erlebt man die Dichte der Erde als hell, schwerelos und mühelos. Man ist mit sich selbst und dem Universum im Reinen, Spontanität führt unsere Entscheidungen und Aktionen, die Energien des Lebens selbst leiten dich, du lässt dein Leben fließen, lässt die Kontrolle los und vertraust.

Wird das Element Erde in seinem passiven Aspekt aber zu dominant, wirken Menschen häufig benommen, leichtsinning, distanziert, desorientiert und ohne Kontakt zur eigenen Umgebung oder zur Realität.

Wenn du feststellst, dass das Element Erde in dieser passiven Energie bei dir überhand genommen hat, kannst du dies ganz einfach ausgleichen.

Suche dir sieben kleine flache Steine und erwärme sie in einer Schüssel kochendem Wasser. Sie sollten nicht zu heiß werden. Räuchere deine Umgebung. Zieh dich aus und lege dich flach auf den Rücken. Ziehe mit Salz eine Linie auf deinem Körper, vom Hals über den Bauch bis in den Schritt. Lege dann jeweils einen heißen Stein auf dein drittes Auge, deine Halskuhle, dein Herzchakra, den Solar Plexus und einen etwas unter den Bauchnabel. Nimm jeweils einen der restlichen zwei Steine in jede Hand, Handinnenflächen nach oben. Entspanne dich und nimm die warme Erd-Energie über die Steine sowie über den Boden auf dem du liegst in dich auf.

– Wo fühlst du dich mit der Macht der Resonanz verbunden und wo getrennt davon?
– Was sind die Gefahren der Resonanz im magischen Sinne?
– Wo könnte dein Leben von der Macht der Resonanz bereichert werden?


Wo ist das Element Erde in deinem Leben besonders zu finden, oder fehlt es vielleicht? Arbeitest du mit den Elementen? Was bedeuten die Elemente dir in deinem Leben? Hast du einen Bezug zu einem besonderen Element? Vielleicht hilft dir hier auch einmal ein Blick in dein Geburtshoroskop, wie stark das Temperament Erde dort betont ist.