Im Frühjahr hatte ich euch ja schon einige Frühjahrspflanzen in der Magie vorgestellt, aber natürlich gibt es auch im Sommer sehr viele Sommerheilpflanzen. Einige von ihnen möchte ich euch nun heute inklusive ihrer Wirkung vorstellen. Selbstverständlich gibt es noch sehr viel mehr als diese fünf, aber mit diesen seid ihr schon mal recht gut aufgestellt. Diese Pflanzen werden übrigens nicht Sonnenpflanzen genannt, weil sie hauptsächlich im Sommer vorkommen, sondern sie werden der Sonne zugeordnet, oftmals gerade wegen ihrer gelben Farbe, aber auch wegen ihrer Wirkung oder anderer Farbstoffe.


Die Idee, Pflanzen den Gestirnen zuzuordnen ist wahnsinnig alt. Wir sind es heute gewohnt, dass wissenschaftliche Beobachtungen im Labor stattfinden. Man misst, wiegt, zerschnippelt, zerlegt, schaut unter dem Mikroskop … immer auf der Suche nach dem kleinsten Detail. Diese Art und Weise, die Welt verstehen zu wollen, ist aber in der Menschheitsgeschichte noch ganz jung. Mikroskope gibt es zum Beispiel erst seit ungefähr 1600, also seit 400 Jahren. Den Menschen, die Gattung, zu der wir gehören, den Homo sapiens, den denkenden, reflektierenden Menschen, gibt es seit 300.000 Jahren. Also wirklich sehr viel länger. Und natürlich waren die Menschen, die schon gelebt haben, bevor es Mikroskope und andere Maschinen oder Werkzeuge gab, auch neugierig und wollten die Welt verstehen. Bevor man anfing Pflanzen im Labor zu untersuchen, einzelne Wirkstoffe zu extrahieren oder sie synthetisch nachzubilden, nutzte man eine Art „Zeichensprache“, um die Wirkungsweisen von Pflanzen zu verstehen. Genauer gesagt, nutzte man seine Sinne und beobachtete die Pflanzen. Diese „Zeichensprache“, diese ganz genaue Naturbeobachtung, nennt man Signaturenlehre. Es ist eine sehr sinnliche Art und Weise, Pflanzen zu verstehen: man schmeckt, riecht, berührt. Sie beruht nicht auf Messungen, wie wir das von der heutigen Wissenschaft kennen, sondern auf der Annahme, dass alles, alles, alles miteinander in Beziehung steht und man daraus Analogien aufstellen kann. Einer der berühmtesten Menschen in der Geschichte, der die Zeichen der Pflanzen, die Signaturen, gut lesen konnte und dessen Name es bis in die heutige Zeit geschafft hat, ist Paracelsus. Paracelsus hat von 1493 oder 1494 bis 1541 gelebt. Er war ein Schweizer Arzt, Naturphilosoph und Alchemist. (Die Alchemie ist die Mutter der heutigen Chemie.)


Der Engelwurz gehört zur Familie der Doldengewächse. Bevorzugt steht er an Fluss- und Bachufern, Uferböschungen, auf feuchten Wiesen, Wälder und Wegesränder. Seine typische Sonnensignatur ist hoch gewachsen, der Sonne entgegen. Er macht lichtempfindlich und schenkt Licht, er wärmt, ist sehr aromatisch. Seine Wirkstoffe sind u. a. ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Furanocumarine. Der Engelwurz wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd, blähungswidrig, desinfizieren, regt die Gallensekretion an und wirkt harntreibend, hustenstillend, reizmildernd, erwärmend, abwehrstärkend, fruchtbarkeitssteigernd, leicht krampflösend, beruhigend und angstlösend. Man wendet ihn an bei Melancholie, Angst, Mutlosigkeit und schwachen Nerven, bei Husten und grippalen Infekten, bei Kinderwunsch, bei Verdauungsbeschwerden mit Krämpfen, Blähungen und Aufstoßen.

ACHTUNG: bei längerer Anwendung pralle Sonne meiden, da sie lichtempfindlich macht.

Der Rosmarin gehört zur Familie der Lippenblütler. Er wächst nur im Mittelmeerraum wild, dort an trockenen Standorten, mit sandigem oder steinigem Boden. Seine typische Sonnensignatur ist erwärmend, sehr reich an ätherischen Ölen, liebt trockene Standorte, erweckt die Lebensgeister. Die Wirkstoffe im Rosmarin sind u. a. ätherisches Öl, Harze, Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe, Pflanzensäuren, Saponine. Seine Wirkung ist Kreislauf, Duchblutung und Verdauungsfördernd, er reguliert den Blutzucker, wirkt antibakteriell, antimykotisch, antiviral, krampflösend, fordert Gallenfluss, schützt die Leber, fördert Menstruation und Eisprung, regt die Keimdrüsen an, blutreinigend, entzündungshemmend Anwendung findet er bei Koliken, Krämpfen, Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen, Rheuma und Gicht, niedrigem Blutdruck, Antriebslosigkeit und Schwäche, Kreislaufschwäche, nervösen Herzbeschwerden, kalte

Hände und Füße, Konzentrationsmangel, Gallenund Leberleiden, Appetitlosigkeit, Kinderwunsch und Eierstockschwäche.

Das Johanniskraut gehört zur Familie: Johanniskrautgewächse. Es liebt sonnige bis halbschattige, nährstoffarme und gut durchlüftete Böden, Wiesen, Wälder und Wegesränder. Seine typische Sonnensignatur ist die gelbe Blütenfarbe, macht lichtempfindlich / lichtempfänglich, hellt die Stimmung auf, mag warme Standorte. Seine Wirkstoffe sind u. a. ätherische Ole, Flavonoide, Harze, Gerbstoffe, Hypericin. Von seiner Wirkung ist es Stimmung aufhellend, macht optimistisch, beruhigt, löst Ängste, ist antibaktieriell, wundheilend und schmerzlindernd.

ACHTUNG: bei längerer Anwendung pralle Sonne meiden, da es lichtempfindlich macht.

Kurkuma gerhört zur Familie der Ingwergewächse. Er liebt feuchte, leichte und durchlässige Böden, Sein Standort sollte hell sein und er liebt eine hohe Luftfeuchtigkeit. Seine typische Sonnensignatur ist die gelb-orangene Farbe, sehr aromatisch, würzig, erwärmend, Stoffwechsel anregend. Seine Wirkstoffe sind u. a. ätherisches Ol, Bitterstoffe, Curcumin. Kurkuma fördert die Entleerung der Gallenblase, regt Leber und Gallenblase an, unterstützt die Verdauung, ist entzündungshemmend, schützt vor Zellalterung, regeneriert die Darmschleimhaut, blutverdünnend. Anwendung findet er bei Magen-Darm-Beschwerden mit zu geringer Gallenproduktion, chronische Entzündungen, Arthritis und Arthrose, Stoffwechselerkrankungen mit zu hohem Blutdruck und Cholesterinwerten, …

Das Schöllkraut gerhört zur Familie der Mohngewächse. Es liebt einen nährstoffreichen, lockeren Boden, steht gerne sonnig bis halbschattig, an Wälder und Wegesränder, Schutthalden und im Ödland. Seine typische Sonnensignatur ist, es wärmt, sehr aromatisch, gelbe Blüte, gelb-orangener Pflanzensaft wirkt anregend auf den Stoffwechsel.

Seine Wirkstoffe sind u.a. verschiedene Alkaloide, Chelidonsaure, Kaffeesäure, Saponine, Carotinoide, Flavonoide sowie ätherisches Ol. Es wirkt anregend auf den Stoffwechsel und die Verdauung, schützt die Leber, zersetzt Eiweiße, entkrampft, erwärmt, schmerzstillend, antibakteriell und fungizid. Anwendung: Warzen, früher auch innerlich bei Magen-, Darmund Gallenbeschwerden, Verstopfung, Husten, Rheuma und Gicht. ACHTUNG: darf heute offiziell nicht mehr innerlich angewendet werden (bzw. nur noch homöopathisch oder in standardisierten Fertigpraparaten).

Safran

Der Safran gehört zur Familie der Schwertliliengewächse. Er liebt einen trockenen, sonnigen Standort mit lockerem Boden. Seine typische Sonnensignatur ist aromatisch, erhellt die Stimmung und ein warmer Standort. Seine Wirkstoffe sind u. a. ätherisches Öl, glykosidische Farbstoffe, Carotinoide und Bitterstoffe. Seine Wirkung ist, dass er die Blutzirkulation in den kleinsten Gefäßen verbessert, schützt vor Zellalterung, stimmungsaufhellend, Libido anregend, erhöht die Zellalterung, stimmungsaufhellend, Libido anregend, erhöht die Sekretion der Vagialschleimhaut, unterstützt die Leberfunktion und die Verdauung, schleimlösend, entzündungshemmend, beruhigend und nervenstärkend.

ACHTUNG: Echter Safran färbt den Tee nur langsam und die Safranfäden behalten ihre Farbe. Sie riechen süßlich, schmecken aber nicht süß.

Die Königskerze gehört zur Familie: Braunwurzgewächse. Sie liebt einen trockenen und sonnigen Standort mit karger steinigem Boden, an Straßenböschungen, Bahngleisen, Berghängen, Kiesgruben, Ödland. Man kann sie auch im Topf halten (der sollte allerdings groß genug sein, da sie recht groß wird). Ihre typische Sonnensignatur ist hoch der Sonne entgegen gewachsen, sie schenkt Licht und erhellt die Stimmung. Ihre Wirkstoffe sind u. a. Saponine, Iridoide, Flavonoide und Schleimstoffe. Sie wirkt Husten lösend und mildert den Hustenreiz, hemmt Entzündungen, ist antiviral und antibakteriell, stillt Schmerzen, wirkt beruhigend, schlaffördernd und stimmungsaufhellend. Anwendung findet sie bei Atemwegserkrankungen (Bronchitis, Husten, Asthma, Heiserkeit, Simmverlust, Kehlkopfkatarrh, Entzündungen im Hals- und Rachenraum), Mittelohrentzündung, juckende Hautauschläge, Insektenstiche, Brandwunden, Juckreiz, Neuralgien, leichte Depression und Melancholie.

Lorbeer

Der Lorbeer gehört zur Familie der Lorbeerbaumgewächse. Er liebt sonnige, sandige Standorte. Die typische Sonnensignatur ist stimmungserhellend, wärmend, aromatisch und ein warmer Standort. Seine Wirkstoffe sind u. a. ätherisches Öl, Bitterstoffe und Gerbstoffe. Er wirkt antibakteriell, wundheilend, schleimlösend, erweichend, schmerzstillend, beruhigend, tonisierend, schweißtreibend, nerven-stärkend, entzündungshemmend und harntreibend. Anwendung findet er bei Verdauungsprobleme mit Krämpfen und Blähungen, Durchfall, Schlaflosigkeit, innere Unruhe, schwache Nerven, Rheuma, Nerven- und Muskelschmerzen, Hautprobleme und Zahnfleischentzündung.

Der Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler. Vom Standort her liebt er Wiesen, Wegesränder, Felder, Äcker, Schuttplätze, Steinritzen, Waldrand und in Menschennähe. Seine typische Sonnen-signatur sind gelbe Blüte, öffnet und schließt sich mit dem Sonnenlicht, Blüte ähnelt einer Sonne. Er wirkt anregend auf den Stoffwechsel. Seine Wirkstoffe sind u. a. Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide, Inuline und Carotinoide. Er wirkt blut- und lymphreinigend, verdauungsfördernd, weckt Lebensgeister, milchbildend, senkt Cholesterin, reinigt Bauchspeicheldrüse, regt Appetit an, stärkt die Leber, fördert Gallensaftproduktion, antirheumatisch und harnsäureausscheidend ACHTUNG: nicht bei Gastritis, Magengeschwüren, Reizdarm, Gallenblasenverschluss oder Korbblütlerallergie anwenden.

Sonnenblume

Auch die Sonnenblume gehört zur Familie der Korbblütler. Sie liebt einen hellen, warmen Standort und nährhaften Boden. Ihre typische Sonnensignatur ist hoch, der Sonne entgegen gewachsen, ihre Blüte öffnet und schließt sich mit dem Sonnenlicht. Die Sonnenblume stärkt das Ich- Bewusstsein und ihre Blüte ähnelt einer Sonne. Ihre Wirkstoffe sind u. a. Flavonoide, Gerbstoffe und Saponine. Sie wirkt antibakteriell, entgiftend, immunstärkend, fiebersenkend, harntreibend, nervenstärkend und stärkt das ICHBewusstsein. Sie wird angewendet bei Erkältung, Husten und Schnupfen, wenn man zu sehr in sich gekehrt ist, Blasenentzündung, leichtem Durchfall und Blähungen.