Meditation ist etwas, von dem wir wahrscheinlich alle bereits gehört haben. Meistens war das vermutlich vor allem im Zusammenhang mit spirituellen Praktiken. Allerdings glauben viele auch immer noch, dass Meditation etwas ist, das nur in den östlichen Philosophien vorkommt. Meistens hat man wahrscheinlich sofort buddhistische Mönche, die Mantras singen und irgendwo auf einem einsamen Berg sitzen, vor Augen. Die praktischen Wirkungen und Vorteile von Meditation kennen die wenigsten. Diese möchte ich dir hier in meinem ersten Teil zum Thema Meditation und Magie jedoch näher vorstellen.


Seit Jahrhunderten behaupten Bevölkerungsgruppen, die Meditation als Teil ihrer spirituellen Praxis betreiben, dass es zu einem verbesserten Gedächtnis führt. Im Jahr 2005 haben Studien der Harvard Medical School dies bestätigt. Nach 8 Wochen Meditieren hatten die Versuchsteilnehmer eine erhöhte graue Substanz im Hippocampus, der Teil des Gehirns, das für Gedächtnis und Lernen zuständig ist und eine erhöhte kortikale Dicke im Gehirn – verglichen zu Menschen, die nicht meditierten.

Eine Studie des Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston sieht einen Zusammenhang zwischen Stressreduzierung durch regelmäßige Meditation und der Verlangsamung bestimmter neurodegenerativer Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer. Auch hier zeigte sich das Ergebnis nach 8 Wochen regelmäßiger Meditation.

Meditation entspannt Körper und Geist, erhöht die Produktion von Stickoxid im Gehirn und senkz den Blutdruck. So lauten die Ergebnisse der Studie des Massachusetts General Hospital. 64% der Patienten mit Bluthochdruck, die drei Monate lang (12 Wochen) regelmäßig meditierten, konnten ihre verschriebenen Medikamente senken, da der Blutdruck dauerhaft abfiel.

Der Neurowissenschaftler Richard Davidson von der University of Wisconsin hat herausgefunden, dass Menschen, die regelmäßig meditieren, ein hohes Maß an Gammawellenaktivität aufweisen. Dadurch erhält man eine bessere Kontrolle über seine Gedanken und Reaktivität, sowie eine erhöhte Neuroplastizität im Gehirn – das ist “die Fähigkeit des Gehirns, sich strukturell und funktionell auf der Grundlage von Umwelteinflüssen zu verändern”.

Im Jahr 2006 wurde eine Studie mit Studenten durchgeführt, die entweder Fernsehen, Schlafen oder Meditieren sollten. Nach verschiedenen Zeitabschnitten wurde der Fokus jedes Studenten getestet, indem er einen Knopf zu drücken sollte, wenn ein grünes Licht aufleuchtete. Die meditierenden Studenten übertrafen die Schläfer um 10%.

Meditation beruhigt den somatosensorischen Kortex im Gehirn und regt dabei gleichzeitig Aktivitäten in anderen Gehirnbereichen an – so kann es als Schmerzmittel wirken haben Studien der Wake Forest Baptist University ergeben. Meditation senkt die Schmerzintensität um 40% und die allgemeine Unannehmlichkeit von Schmerzen um 57%. Die von Wake Forest durchgeführten Untersuchungen wurden durch eine weitere Studie der Universität von Montreal bestätigt.

Wenn du Schwierigkeiten hast Entscheidungen zu treffen, kann dir konsequente Meditation helfen. Dies hat die UCLA mit einer Studie im Jahr 2012 herausgefunden. Menschen, die regelmäßig über einen längeren Zeitraum meditieren, haben eine größere Gyrifizierung (Faltung der Hinrinde) als ein durchschnittliches Gehirn. Dadurch wird die Entscheidungsfindung verbessert. Außerdem führt Meditation zu einer Verbesserung der Art und Weise, wie das Gehirn eine Reihe von Aufgaben durchführt, was eben auch dazu führt, einfacher und besser Entscheidungen treffen zu können.

Diese Studie zeigt, dass man nicht jeden Tag lange Zeiträume blocken muss, um die erwähnten Vorteile von Meditation zu erreichen. Pedram Shojai ist der Autor von “Urban Monk: Eastern Wisdom and Modern Hacks to Stop Time and Find Success, Happiness, and Peace” sagt, dass es viel effektiver ist, jeden Tag kurz zu meditieren, als unregelmäßig und dafür länger zu meditieren. Nur 10-20 Minuten am Tag reichen seiner Meinung nach aus, um bemerkenswerte Unterschiede zu erleben. (Ich sage immer, eine Minute ist besser als keine Minute! 😉)

Je länger du regelmäßige Meditation zu einem festen Bestandteil deines Tages machst, umso mehr positive Auswirkungen auf dein Gehirn wirst du feststellen können. In einem Artikel von Psychology Today aus 2013 sagt Dr. Rebecca Gladding, dass regelmäßige Meditation die Nervenbahnen zwischen dem Angstzentrum des Gehirns und dem „Ich-Zentrum“ lockert. Dadurch verringert sich das Gefühl von Angst und Furcht. Darüber hinaus beginnen sich neue Nervenbahnen zu bilden, einschließlich positiverer empathischer Reaktionen.

Aber nicht nur das Gehirn verbessert sich. Wir haben vorher ja auch schon gelesen, dass der Blutdruck sinkt – und eine Studie im November 2012 zeigte, dass Meditation eine große Rolle bei der Verbesserung der Herzgesundheit spielt. 200 Menschen mit Herzkrankheit hatten nach 5 Jahren ein um 48% gesenktes Risiko eines Schlaganfalls, Herzinfarkts oder Tods.

Es gibt unglaublich viele verschiedene Studien und Publikationen zu Meditation als Hilfe beim Loswerden einer Sucht. Nach 8 Wochen Meditationskurs waren 47% der erwachsenen alkoholabhängigen Teilnehmer vollständig abstinent. Weitere 47% gaben nur einen Tag mit starkem Alkoholkonsum an. Am Ende des Kurses sagten 87% der Teilnehmer, dass Meditation für Suchtkranke sehr wichtig und ein nützliches Instrument zur Rückfallprävention sei. 90% gaben an, weiterhin meditieren zu wollen.

Das ist der bekannteste und am weitesten verbreitete Vorteil von Meditation. Und viele Studien haben wiederholt bewiesen, dass dieser Vorteil auf wissenschaftlichen Tatsachen beruht und nicht nur “gefühlt” ist. Insbesondere tritt Stress (zusammen mit Depressionen, Angstzuständen und Schlaflosigkeit) auf, wenn das Gehirn einen erhöhten Cortisolspiegel, also Stresshormone freisetzt. Diese Freisetzung fördert die Produktion von entzündungsfördernden Chemikalien, die als Zytokine bekannt sind. Forscher haben in mehreren Studien herausgefunden, dass achtsame Meditation die Produktion von Zytokinen reduziert. Die Testpersonen erlebten in nur acht Wochen regelmäßiger Meditation eine Stressreduzierung.

In einer Studie konnte eine Gruppe von Personalarbeitern, die konsequent Meditation praktizierten, länger konzentriert und auf ihre Aufgaben fokussiert bleiben als diejenigen, die keine Meditation praktizierten. Die meditierenden Mitarbeiter konnten sich sogar besser an Details erinnern, als die anderen.

Meditation erhöht das Gefühl der sozialen Verbundenheit mit Fremden und verbessert das Maß an Liebe und Freundlichkeit. Dies ergab eine 2008 von der American Psychological Association veröffentlichte Studie. Durch die Angst- und Stressreduktion werden im Gehirn auch erhöhte Gefühle der Liebe und Güte gefördert.

Nachweislich erhöht Meditation die Telomeraseaktivität. Telomere sind die Schutzkappen an den Enden unserer Chromosome, unserer DNA und diese wurden von Forschern als der Schlüssel zur Anti-Aging-Wissenschaft ausgewählt. Je länger die Telomere sind, desto länger wird eine Person gesund bleiben und leben. Eine an der University of California in Davis durchgeführte Studie ergab, dass Meditation die Produktion von Telomerase, des Enzyms, das beim Aufbau von Telomeren hilft, anspornt.


Wie du siehst, hat Meditation jede Menge Vorteile für dein Leben und deine Gesundheit. Falls du dennoch Probleme haben solltest, regelmäßig zu meditieren, schau dir gerne mal Binauralen Beats und Frequenzen (z.B. hier bei Spotify) an. Stark vereinfacht erklärt, spielt man dem Ohr die gewünschte Frequenz vor, eben z.B. Gammawellen und das Gehirn versucht sich dem Gehörten möglichst nahe anpassen. Dennoch sollte eine regelmäßige Meditationspraxis auf jeden Fall Einzug in deine Alltagsroutine finden!


Meditierst du schon regelmäßig? Wie meditierst du und wann meditierst du? Lass es mich gern in den Kommentaren wissen!