Die dreifaltige Göttin erscheint schon in der dritten Woche ausführlich, wenn man das Buch “Wicca – A year and a day” von Timothy Roderick durcharbeitet. Zu Beginn war es für mich nicht ganz leicht, dieses Gedankengut aufzunehmen. Sehr schnell allerdings stellte ich fest, wie nah mir das weibliche Göttliche immer gewesen ist und wie sehr ich mich selbst davon distanziert hatte in dieser vermännlichten Welt. Heute ist die Manifestation der Göttin für mich nicht mehr wegzudenken und hat ihren Platz in diesem Universum für mich fest eingenommen. Sie macht mich kreativer, weicher und liebevoller mir selbst und anderen gegenüber.


Die Praktiken im Wicca-Kult beruhen, auf der Arbeit mit dem tieferen Unbewussten und der Kanalisierung subtiler Energien durch Symbole und Bilder, die uns mit bestimmten spirituellen energetischen Feldern sowie mit Aspekten unseres eigenen Lebens, unserer Persönlichkeit und unseren Erfahrungen verbinden.

Für die Wicca manifestiert sich die Energie der Göttin in drei symbolischen Formen: der Jungfrau, der Mutter und der weisen Alten. Dies sind alles Phasen, die alle Frauen in ihrem Leben durchlaufen. Aber nicht nur Frauen, auch Männer durchlaufen diese Stufen, wenngleich auch anders als dies bei Frauen der Fall ist. Diese Phasen sind vielmehr als Symbole anzusehen, die interne Bewusstseinsstufen repräsentieren, die allen Menschen zu allen Zeiten ihres Lebens gemeinsam sind. Jeder Aspekt der Göttin hat , wie alles im Universum, seine eigene interne Polarität, eine Licht- und eine Schatten-Seite.

Die dreifaltige Göttin in ihrer Manifestation als Jungfrau steht für Jugend, Neubeginn, Anfänge, Einfachheit, Unschuld, Reinheit, rohe Energie und für das Vorhandensein von Potential (ohne dabei eine Richtung vorzugeben oder ob dieses Potential erreicht und gelebt werden wird). Die Jungfrau steht auch für die Zukunft, für Kreativität und Fruchtbarkeit, Wachstum, Schönheit, Selbstvertrauen, Intelligenz und Unabhängigkeit, Erforschen und Entdecken und für Selbstausdruck.

Die Jungfrau erinnert uns daran, an unsere Seelenträume zu glauben, an Magie zu glauben, dem inneren Kind in uns Raum zu schaffen, auf unsere Intuition zu vertrauen und unsere Träume zu erfüllen. Sie ist der Samen, der eben in die Erde gepflanzt wurde, noch nicht sprießt, aber voller Potential ist.

In ihrem Schattenaspekt (=ihrer negativen Ausprägung) ist die dreifaltige Göttin als Jungfrau unfähig, mögliche falsche Richtungen zu erkennen, hängt an ihrer eigenen Jugend ohne sich mit der Zeit weiterzuentwickeln und zu reifen und hat keine Tiefe. Sie ist selbstbezogen, selbstsüchtig, kindlich und hat eine verinnerlichte Angst welche sie übermäßig von anderen Menschen abhängig macht. Hier ist die Energie der Jungfrau auf die Erreichung eigener Ziele ausgerichtet. Sie ist sehr direkt, nicht diplomatisch und interessiert sich nicht für die Bedürfnisse anderer.

Die Schatten-Jungfrau bittet dich zu prüfen, ob deine Träume und Bestrebungen egoistisch sind und ob du die Bedürfnisse anderer Menschen dabei eventuell nicht berücksichtigst.

MondphaseNeumond
Jahreszeit(früher) Frühling
FarbeOrange
ChakraSakral
KörperteileSexualorgane
Paganer FeiertagImbolc, das Lichterfest, am 2. Februar
Himmelsrichtung(Nord-) Osten
TageszeitDie Dunkelheit vor Sonnenaufgang, die Morgendämmerung
RäucherwerkMyrrhe, Iriswurzel
Ätherische ÖleHeidekraut, Basilikum
KräuterEngelwurz, Lorbeer
Zahl2
VokalisationUuuuuuuu
PlanetMond

Göttinnen des Archetyps der Jungfrau sind Athena, Persephone, Venus/Aphrodite, Pandora, Arachne, Kore, Tana, Ariadne, Flora, Electra, Brigid, Branwen und Gaia.

Die dreifaltige Göttin in ihrer Manifestation als Mutter steht für Geburt, Pflege, tatsächlich gelebtes Potential, für Früchte tragende Samen, die Sommerzeit, für blühende Blumen und gereifte Früchte, für Energie und volle Wachstumskraft und für die erwachsene Reife. Die Mutter steht für Mitgefühl, Verständnis, Hingabe und Fürsorge, Vergebung, Geduld und bedingungslose Liebe. Die dreifaltige Göttin als Mutter ist empfänglich und offen für Veränderungen und steht für gelebte Kreativität und Fruchtbarkeit. Sie ist unsere Mutter Erde, Pachamama, und erinnert uns an die Fähigkeit einer Mutter, ihren Kindern zu vergeben, für sie zu sorgen und sie vor sich selbst zu stellen.

In ihrem Schattenaspekt hat die dreifaltige Göttin als Archetyp der Mutter das Potential, andere Menschen zu ersticken und deren Abhängigkeit zu fördern um sie an sich zu binden. Sie glaubt an ihr Mitgefühl, drückt es aber nur auf eigennützige Weise aus. Sie zeigt keine offenkundig freundlichen Absichten und lässt nicht zu, dass die Menschen in ihrem Umfeld unabhängig werden und ihr vollstes Potential leben. Sie ist verzehrend und missbrauchend. Sie lässt ihre Kinder sich schuldig fühlen, wenn diese unabhängig werden und gehen.

MondphaseVollmond
JahreszeitSommer, früher Herbst
FarbeGrün
ChakraHerz
KörperteileHerz, Lunge, Hände
Paganer FeiertagLammas, das erste Fest der Ernte, am 2. August
Himmelsrichtung(Süd-) Westen
Tageszeit(später) Nachmittag
RäucherwerkMädesüß, Eiche
Ätherische ÖleLotus, Gurke
KräuterStockrose, Weihrauch
Zahl4
VokalisationÄääää
PlanetVenus

Göttinnen des Archetyps der Mutter sind Isis, Hekate, Artemis, Demeter, Astarte, Ceres, Io, Nut, Cerridwen.

Die dreifaltige Göttin in ihrer Manifestation als weise Alte steht für Ruhe, Weisheit, Gerechtigkeit, gesunden Menschenverstand, Praktikabilität und Rückgang. Die dreifaltige Göttin als weise Alte ist rücksichtsvoll, rational, verantwortungsbewusst, besitzt Kenntnis über die Nöte und Übergänge des Lebens, hat ihre weibliche Kraft nach innen gerichtet und kennt die Geheimnisse jenseits des Todes und damit auch die Geheimnisse der Magie.

Sie steht für das Ende eines Kreises, für die Ernte und ein Leben jenseits von Hoffnungen, Wünschen und Träumen. Bei ihr heißt es alles oder nichts, sie sagt die Dinge so wie sie sind und nicht wie wir es hören wollen, sie kann die Zukunft voraussagen und hat mystische Einsichten. Sie ist die Heilerin, die aus ihren Fehlern gelernt hat und bringt die Bereitschaft mit, sich an Veränderungen anzupassen.

In ihrem Schattenaspekt hat die dreifaltige Göttin als Archetyp der weisen Alten das Potential für Bitterkeit, Zerstörung, Verfall und Tod. Sie kritisiert ohne etwas Positives zu sehen, ist mürrisch und verurteilt andere Menschen hart. Sie baut Mauern um sich herum auf und isoliert sich von anderen Menschen. Sie zeigt starre Überzeugungen, ist darin festgefahren und hat die Fähigkeit verloren loszulassen was vorbei ist.

MondphaseAbnehmender Mond
Jahreszeitspäter Herbst und Winter
FarbeIndigoblau
Chakradrittes Auge
KörperteileAugen
Paganer FeiertagSamhain, das Fest der Ahnen, am 31. Oktober
HimmelsrichtungWesten
TageszeitDie Dämmerung nach Sonnenuntergang
RäucherwerkBeifuß, Sternanis
Ätherische ÖleSalbei, Zeder
KräuterNachtschatten, Fliegenpilz
Zahl6
VokalisationMmmm
PlanetSaturn, Jupiter

Göttinnen des Archetyps der Mutter sind Hekate, die Spinnenfrau, Sophia, Kali, Circe, Hera, Fea, Hel, Sekhmet, Inanna, Discordia, Lilith, Minerva, Rhiannon, Fortuna und Cerridwen.


Arbeitest du mit Göttinnen? Wenn ja, mit welcher? Hast du dich schon einmal mit den weiblichen Archetypinnen beschäftigt? Welchen Stellenwert hat die göttliche weibliche Energie in deinem Leben? Lass es mich so gerne wissen in den Kommentaren.